Andotrope: holografisches Holo-Display wie in Riven
Beim Andotrope handelt es sich um eine Replik des holografischen Imagers aus dem Spiel „Riven: The Sequel to Myst“. Im Mittelpunkt steht das zylindrische Display. Dieses bietet, einmal in Schwung gebracht, die Darstellung eines Bildes, das sich aus jedem Winkel rundherum betrachten lässt. Ein wirklich cooles Gadget.
Moderne Wundertrommel
Entwickelt hat Andotrope der Wissenschaftler Mike Ando. Er bezeichnet sich selbst als „Mad Scientist“ und ist unter dem Pseudonym RIUM+ bekannt. Um das zirkulare Display zu entwickeln, brauchte Mike Ando rund 8 Monate und einige Patente. Doch das, was er hergestellt hat, gleicht bis auf Kleinigkeiten den holografischen Imagern, welche sich im Spiel finden.
Die Besonderheit ist, dass sich das in der Mitte Abgebildete aus jedem Winkel in 360° außen herum betrachten lässt. Auf seiner Homepage hat RIUM+ nicht nur Videos von seiner Erfindung, sondern ebenso von den Originalen, wie sie im Spiel verwendet werden. Bis auf das eigentliche Display lässt sich kein Unterschied erkennen. Denn während in Riven: The Sequel to Myst in dem runden Käfig einzig das Bild zu sehen ist, bedarf es bei Andotrope einer entsprechenden Projektionsfläche.
Das Ganze funktioniert ohne Head-Tracking-Kameras oder spezielle Brillen. Jeder, der das Andotrope beobachtet, sieht genau das Gleiche. Dies ist unabhängig von welcher Position aus. Eine rundherum aufgestellte Menge Menschen sieht eine exakt übereinstimmende Darstellung. Das trifft im Übrigen auch für den Fall zu, dass die auf dem Gerät gespiegelte Person mit jedem einzelnen Blickkontakt hält. Darüber hinaus ist die Darstellung in Full-HD und in Farbe.
Über den Hauptmechanismus in der Mitte wird eine omnidirektionale holografische Anzeige erzeugt. Diese besteht aus einem zweiteiligen schwarzen Zylinder, welcher sich mit 1.200 U/min dreht. Hierüber stellt der Entwickler konstante 40 fps sicher. Im Grunde funktioniert das Ganze wie ein Zoetrope (Wundertrommel), ein Kinderspielzeug, welches bereits mehr als 150 Jahre alt ist.
Anwendungsgebiete gibt es laut Mike Ando viele. Etwa Videoanrufe bei Geschäftsmeetings mit dem Chef in der Mitte, Bestellungen im Restaurant mit dem digitalen Assistenten in der Mitte oder als Infotainmentsystem in der Wohnung. Selbst als zylindrische Werbebildschirme wäre ein Einsatz denkbar.
Spiel und Wirklichkeit – Andotrope
Das, was RIUM+ designt, hat, kommt dem Original aus dem Spiel extrem nahe. Hierbei macht er sich eine 150 Jahre alte Technik zu eigen und setzt damit eine eindrucksvolle und kreativ einsetzbare Displaykonstruktion um. Die Frage, die sich allerdings stellt, ist, ob die Entwicklung abseits des Interesses der Fans auch in der Wirtschaft einen echten Mehrwert bieten kann. Das Andotrope gibt es auf Anfrage bei Mike Ando. Kosten werden allerdings nicht genannt.