CupClub – Wiederverwendbare Kaffeebecher mit System
Ist es nicht etwas seltsam, einen Kaffee zu kaufen und den Becher jedes Mal wegzuwerfen? CupClub hat nun ein System erdacht, mit dem sich eine dieser Kaffeetassen bis zu 132 Mal wiederverwenden lässt. Im Folgenden zeigen wir, wie Sie das beim nächsten Urlaub selbst ausprobieren können.
Umweltschutz ist eines der Kernthemen der heutigen Zeit. Immer mehr Unternehmen versuchen, ihre Abläufe, Rohstoffe und Produkte verträglicher für das große Ganze zu gestalten. Beim Thema Kaffee zeigt sich die Menschheit jedoch weiterhin verschwenderisch. Immer noch werden rund 600 Milliarden Kaffeetassen jedes Jahr weggeworfen. Dabei gelangen 600 Milliarden Papierstücke mit Kunststoffisolierungen und ebenso viele Kunststoffdeckel auf den Mülldeponien – wenn es gut läuft. Ein Großteil davon jedoch schwimmt irgendwann in den Weltmeeren, fliegt durch die Wälder oder landet in Form von Mikroplastik auch wieder auf den Tellern der Menschen selbst.
Innovation nicht nur für eine wohlhabende, sozioökonomische Klasse
„Der größte Beweggrund, die Architektur zu verlassen, war es Dinge zu entwerfen, die alle Menschen verwenden können“, sagt die preisgekrönte Architektin Safia Quereshi. Diese entwickelte zusammen mit dem Architekten Maxwell Mutanda ein Kreislaufsystem für Tassen, das von Kaffeetrinkern problemlos übernommen werden kann. Hierzu gründeten die beiden das Londoner Unternehmen Studio [D] Tale.
Bei der Suche nach Lösungen war klar, dass bereits viele ihre eigenen Tassen verwenden, um Kaffee mobil verfügbar zu haben. Dennoch nutzen unzählige Menschen immer noch die Einwegtasse. Dabei ist das Recycling der bisher überwiegend benutzten Tassen nahezu unmöglich. Denn die Schichten, also das Papier und die Plastikfolie, sind im Regelfall versiegelt. Da eine Trennung nicht einfach möglich ist, haben die beiden Architekten aus London eine neue Lösung kreiert.
Verpackung als Dienstleistung
Die Idee von CupClub ist ein Kreislauf von Kaffeetassen. Dabei werden die Trinkbecher nicht wie Müll entsorgt, sondern an Sammelstellen in das System zurückgeführt. Der Gedanke dahinter ist, dass viele der Becher wie ein Luxusprodukt aussehen – dann aber einfach weggeworfen werden. Warum also nicht den ganzen Weg gehen?
So setzte das Unternehmen die Idee um und seit Juni 2019 gibt es in London Abgabestellen für die umweltfreundlichen Trinkgefäße. Denn jede der CupClub Tassen kann 132 Mal verwendet werden, bevor sie recycelt werden und abermals einem System zugeführt werden können. Kauft der Nutzer einen Kaffee in einem solchen Becher, wird er einfach in einen der speziellen Mülleimer zurückgegeben und anschließend von einer Industriespülmaschine gereinigt. So hat das Unternehmen innerhalb von wenigen Monaten bereits mehr als 100.000 Kaffeetassen umgeleitet. Denn mehrere Londoner Cafés sind schon auf das System umgestiegen.
Wie lässt sich teilnehmen?
Über die CupClub App meldet sich der Nutzer im System an. Jeder Becher ist zudem mit einem RFID-Chip versehen. Über diesen kann überwacht werden, ob und welche Kaffeetasse nicht zurückgeführt wurde. Kommt die Tasse nach mehreren Tagen nicht zurück, werden dem Käufer 3 US-Dollar berechnet. Überraschend ist, dass trotz der Konsequenzen, sehr viele bereits an dem Kreislauf teilnehmen.
CupClub – ein Fazit
Die Idee hinter dem System ist nicht neu. In Indien nutzen viele bereits Edelstahl-Trinkbecher und auch in Südasien sind nachfüllbare Coca-Cola-Flaschen keine Seltenheit. In Europa mutet die Idee jedoch noch etwas radikal an. Dennoch, so sagt Quereshi, kann das Ganze in den kommenden Jahren viel mehr leisten. Ist die Infrastruktur erst einmal etabliert, könne die Idee für alle Produkte genutzt werden, die im Schnitt nur 20 Minuten von Menschen gebraucht werden. Als Beispiel nennt sie Salatschüsseln, Einweg-Besteck oder auch andere Lebensmittelbehälter. Mit CupClub darf man also gespannt sein, ob sich dieser Kreislauf durchsetzen kann und was er in Zukunft zu leisten imstande ist. Zum Anbieter
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