HEY E-Mail punktet mit Ihren Sicherheitsfunktionen

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Nachdem der neue E-Mail-Client von Basecamp, HEY E-Mail, es dann doch nach längerem Streit in den App Store geschafft hatte, soll er nun wieder verschwinden. Denn die Entwickler halten sich laut Apple nicht an die Regeln, da ein In-App-Abo fehlt.

HEY EMail Apps für iOS und Android
HEY EMail Apps für iOS und Android @hey.com

Selbst entscheiden, wer Kontakt aufnehmen darf

Basecamp verspricht mit HEY E-Mail, alle Konversationen sowie Anhänge stets im Griff zu haben. Hinzukommt keine Werbung und keine Auswertung von Nutzungsdaten. Das Ganze ist aber nicht kostenlos. Der Service kostet 99 US-Dollar im Jahr. Damit soll der Nutzer jedoch einen E-Mail-Client erhalten, der „alles besser“ macht als andere Anbieter am Markt. Dazu bietet der Entwickler einige Funktionen, die überzeugen sollen.

Konkret bedeutet das etwa, dass in der „Imbox“ nur Nachrichten von Adressen auftauchen, die explizit vom Nutzer als erwünscht festgelegt sind. Kommt ein neuer Kontakt hinzu, gibt einem der E-Mail-Client die Option, diesen einzuordnen oder abzulehnen. Ein klassischer Spam-Filter ist das allerdings nicht. Den gibt es Extra. Lehnt man einen Kontakt ab, bleiben dessen Nachrichten für weitere 90 Tage gespeichert. Entscheidet sich der Nutzer um, erhält er alle bisherigen E-Mails. Lehnt er einen Kontakt ab, bleibt das sein Geheimnis. Der Absender bekommt davon nichts mit.

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Sauberes Design samt übersichtlicher Funktionen

HEY E-Mail bietet jedoch noch mehr. So finden sich wie erwähnt in der „Imbox“ ausschließlich die E-Mails, die vom Nutzer autorisiert sind. Alle anderen verbleiben in einem separaten Bereich. Dahin wandern ebenfalls alle Nachrichten, die bereits gelesen wurden. E-Mails, die keine Priorität haben, können gekennzeichnet oder mit einem Klick abgelegt werden. Diese sind anschließend in einer allgemeinen Ablage gespeichert, die unabhängig von allen anderen E-Mails geführt wird.

Ebenso sammelt HEY E-Mail die Anhänge anders. So wie die E-Mails kommen auch sie an einen eigenen Ort. Somit ist es möglich, diese zu einem späteren Zeitpunkt einfacher zu durchsuchen und zu filtern. Eine Limitierung der Dateigröße gibt es zudem nicht. Insofern ist keine Cloud nötig, um wichtige Daten dauerhaft zu speichern. Gilt es den Anhang ebenfalls für andere freizugeben, erstellt der Nutzer schlicht einen Link. Um den diesen herunterzuladen, braucht der Empfänger selbst kein Konto bei Basecamp.

HEY E-Mail IMBOX Abbildung
HEY E-Mail IMBOX Abbildung @hey.com

Apples „Umsatzdrittel“

Das Problem von Basecamp mit der HEY E-Mail-App im App Store kommt im Übrigen daher, das die Entwickler ihr Abo nicht über Apple, sondern bei Basecamp direkt machen. Damit entgehen dem Konzern mit dem Apfel als Logo im ersten Jahr 30 Prozent der üblichen Provision. Somit kann die Software für iPhone und iPad bald wieder aus dem Store verschwinden.

Aufmerksame Leser könnten jetzt auf Netflix, Amazon und Co. verweisen. Doch hier gibt es laut Apple Ausnahmen. Denn es handelt sich bei diesen um reine „Reader-Apps“. Also Applikationen, die „Nur-Lese-Zugriff“ haben. Da die HEY E-Mail-App dieses Kriterium nicht erfüllt und eben kein In-App-Abo inklusive Apple-Provision anbietet, müsse die App wieder verschwinden. Basecamp-Gründer David Heinemeier Hansson „wird nicht in einer Million Jahre Apples Umsatzdrittel bezahlen“. Er selbst stuft das Vorgehen von Apple als „kriminell und obszön“ ein.

Plattformen: Als Android App ist HEY schon verfügbar und auch eine macOS und Microsoft Version stehen zum Download bereit.

HEY Mail auf Notebooks
HEY Mail auf Notebooks @hey.com

Fazit zu HEY E-Mail

Neben der intuitiven Bedienung und der sauberen Aufmachung punktet der E-Mail-Client vor allem mit den Sicherheitsfunktionen. So gibt es etwa keine versteckten Pixel-Tracker und Basecamp selbst teilt mit, das 98 % der Verfolgungsversuche unterbunden werden. Zudem wird die IP-Adresse des Empfängers nicht an den Absender übermittelt. Neben dem Abo für 99 US-Dollar im Jahr, das Werbefreiheit und ohne Auswertung kommt, bietet Basecamp HEY E-Mail kostenlos als 2-Wochen-Testzugang an.

Von Christian

Hauptberuflich im Medienbereich beschäftigt, gehört er vom Beginn an zur mobilen Generation.