Shoei GT-Air 3 Smart: Der Head-Up-Display Motorradhelm
Die Motorradbranche verspricht uns schon seit Jahren Helme mit Head-Up-Display (HUD), aber oft waren es klobige Anbauteile oder Konzepte, die nie in Serie gingen. Mit dem Shoei GT-Air 3 Smart ändert sich das jetzt. In Zusammenarbeit mit dem französischen Tech-Spezialisten EyeLights bringt Shoei als erster großer Hersteller einen Helm auf den Markt, bei dem das HUD nicht nur Beiwerk, sondern fester Bestandteil der Konstruktion ist.
Der Blick bleibt auf der Straße
Das Spannendste an diesem Helm ist natürlich das visuelle Erlebnis. Man muss sich das so vorstellen: Statt den Blick nach unten auf den Tacho oder das Navi am Lenker zu senken, werden alle wichtigen Daten direkt ins Sichtfeld projiziert. EyeLights nutzt dafür ein transparentes Nano-OLED-Modul.
Der Clou dabei ist die optische Tiefe. Die Anzeige wird so dargestellt, als würde sie etwa drei Meter vor dem Motorrad in der Luft schweben. Für uns Menschen ist das ein riesiger Vorteil: Das Auge muss nicht ständig zwischen dem nahen Display und der fernen Straße hin- und herspringen (akkommodieren). Man bleibt entspannt und fokussiert. Shoei verspricht zudem, dass das Display mit seinen 3000 Nits so hell ist, dass man selbst bei knalligem Sonnenlicht alles klar erkennen kann.
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Ein echter Co-Pilot im Ohr
Der Beiname „Smart“ steht hier für volle Vernetzung. Der Helm verbindet sich über die Captain Rider App mit dem Smartphone und integriert so die gewohnten Sprachassistenten wie Siri oder Google Assistant direkt in die Fahrt. Wer also mal eben die Route ändern, jemanden anrufen oder die Musik wechseln will, macht das einfach per Sprachbefehl. Ein spezielles Mikrofon mit Geräuschunterdrückung soll dafür sorgen, dass man auch bei Autobahntempo verstanden wird.
Interessant ist auch der Ansatz beim Intercom: Statt auf begrenzte Funkreichweiten zu setzen, nutzt das System die mobile Datenverbindung. Das bedeutet theoretisch unbegrenzte Reichweite und eine problemlose Verbindung zu Fahrern mit anderen Systemen – vorausgesetzt natürlich, das Handynetz spielt mit.
Sicherheit trifft auf Hightech
Unter der Haube steckt – zum Glück – immer noch ein echter Shoei. Die Basis ist der bewährte Sport-Touring-Helm GT-Air 3. Das bedeutet, man bekommt die gewohnte Premium-Verarbeitung, ein Pinlock-Visier gegen Beschlagen und natürlich die Zertifizierung nach der strengen ECE 22.06 Norm.
Shoei hat es geschafft, die Technik so in die Schale zu integrieren, dass die Aerodynamik nicht leidet und auch keine Sicherheitskompromisse im Inneren nötig waren. Der Akku sitzt unauffällig im Helm und soll gut 10 Stundendurchhalten, was locker für eine ausgedehnte Tagestour reicht.
Fazit: Ein wegweisender Motorradhelm
Man muss ehrlich sein: Mit einem Preis von rund 1.199 Euro ist der Shoei GT-Air 3 Smart kein Schnäppchen – er kostet fast das Doppelte des Basismodells. Aber für Technik-Fans und Vielfahrer, die dieses „Cockpit-Feeling“ suchen und den Sicherheitsgewinn durch den fokussierten Blick schätzen, ist dieser Helm aktuell konkurrenzlos. Es ist der erste Schritt in eine neue Ära, in der Helm und Motorrad digital verschmelzen.
Zum Anbieter: eye-lights.com