Zigarren – Tipps für den Luxus-Genuss

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Zigarren für den Luxus-Genuss

Einmalige Blends durch besondere Sorgfalt und Liebe zum Detail: Das zeichnet dreifach fermentierte Cohiba-Zigarren aus, die in der weltbekannten El-Laguito-Manufaktur geboren und vom Meister-Torcedora Norma gerollt werden. Aus demselben Haus stammt auch die teuerste Zigarre der Welt, deren Tabakblätter im berühmten Vuelta Abajo-Anbaugebiet nach strengsten Regeln ausgesucht wurden. Die Rede ist von der Cohiba Behike aus dem Jahr 2006, die zum 40-jährigen Cohiba-Bestehen in einer limitierten Auflage von 100 Kisten zu je 40 Zigarren erschienen ist. Produkte wie diese haben Stil. An die 400 Euro pro Stück kosten richtig teure Zigarren dieser Art. Mit solchen stattlichen Summen wehrt sich die Zigarrenindustrie ein bisschen gegen den Zeitgeist. Statt für blindem Konsum steht das Zigarrenrauchen für bewussten Genuss. Dabei ist das Genießen eine Kunst, die nicht jeder auf Anhieb beherrscht. Wir erklären, was echte Aficionados ausmacht.

Zigarrengenuss: Wie man zum Aficionado wird

Zigarrenraucher, die sich in Billardzimmern vor einem prasselnden Feuer mit einem Whisky in der Hand über Politik unterhalten. Dieses stilvolle Bild haben wir von Zigarrengenuss. Das hat seine Gründe – denn Zigarren sind keine Zigaretten. Anders als letztere sind sie nicht zur schnellen Befriedigung gedacht. Die wohl grundlegendste Regel eines jeden Aficionados ist es, sich zum Rauchen Zeit zu nehmen. Gezogen wird nur langsam und niemals auf Lunge. Je nach Größe der Zigarre braucht man etwa 30 bis 120 Minuten. Schon bei der Auswahl der Sorte beginnt dabei die Herausforderung des Zigarrengenusses. Denn die Entscheidung für ein bestimmtes Modell hat nicht nur mit Geschmack zu tun, sondern hängt idealerweise davon ab, wie viel Zeit man zur Verfügung hat. In diesem Sinne sind es nicht coole Accessoires wie Zigarrencutter, Butangas-Feuerzeuge oder Klimaschränke für Zigarren, die Aficionados von durchschnittlichen Rauchern unterscheiden. Eher sind es Einstellungen, Vorgehensweisen und viele kleine Details, die echte Zigarren-Genießer ausmachen. Darunter vor allem die folgenden:

1. Richtige Begleitgetränke wählen

Es muss nicht immer ein Whisky zur Zigarre sein – tatsächlich gibt es für jede der edlen Tabakwaren das richtige Getränk. Aficionados wissen, welche Kombinationen Genuss versprechen. Grundsätzlich sollten sich die Geschmacksnoten von Getränk und gerauchter Zigarre nicht gegenseitig erschlagen, sondern eher ergänzen. Eine starke Zigarre passt dementsprechend gut zu kräftigen, volljährigen Spirituosen wie Whisky, dunklem Rum und würzigem Cognac. Auch starke Biere lassen sich mit ihnen verpartnern. Wer sich dagegen für schwache Zigarren entscheidet, braucht ein leichteres Getränk. Nicht nur der Alkoholgehalt ist beim Kombinieren wichtig. Genauso relevant sind die Aromen, die nicht zu ähnlich, aber auch nicht zu unterschiedlich sein sollten. Alles in allem geht es um eine Harmonie.

2. Anschneiden statt abbeißen

In Filmen sieht man immer wieder, dass Zigarren-Köpfe von scheinbar echten Kerlen cool abgebissen werden. Richtig cool ist das aber nicht, denn ohne sauberen Schnitt ist das Deckblatt der Zigarre beschädigt. Darunter leidet nicht nur der Genuss: Die erste Schicht rollt sich so im schlechtesten Fall ab. Entweder verwenden echte Aficionados zum Anschneiden einen Zigarrencutter oder einen V-Cutter. Eine weitere Möglichkeit sind Zigarrenscheren und Zigarrenbohrer. Ihnen allen ist ein sauberer Schnitt gemein, der die Zigarre nicht beschädigt.

3. Toasten statt anzünden

Im Prinzip hat das Toasten einer Zigarre denselben Effekt wie das Anzünden einer Zigarette. Weil sich Zigarre und Zigarette aber wesentlich in ihrer Stärke unterscheiden, handelt es sich in der Praxis nicht um dasselbe Vorgehen. Beim Toasten geht es darum, jede Schicht der gerollten Tabakblätter zum Glühen zu bringen. Die ersten paar Züge einer Zigarre sollten zu diesem Zweck relativ schnell und kraftvoll genommen werden, bis alle Tabakschichten brennen und sich eine gute Rauchentwicklung zeigt. Echte Aficionados drehen die Zigarre dabei leicht zwischen Daumen und Zeigefinger, bis sie vollständig durchglüht. Danach geht es ans Genießen.

4. Paffen statt rauchen

Auf Lunge sollten Zigarren schon aus gesundheitlichen Gründen niemals geraucht werden. Allerdings gibt es auch abgesehen davon einige Gründe, um sie lieber zu paffen. Wenn man den Rauch nämlich eine Weile im Mund behält, nimmt man die verschiedenen Geschmacksnoten der Zigarre erst wirklich wahr. Experten empfehlen etwa einen Zug pro Minute. Wird häufiger gezogen, dann wird der Rauch mit der Zeit zu heiß und verliert seine Aromen. Auch zu kräftige Züge sollten es nicht sein, weil sonst ein ähnlicher Effekt droht. Abgesehen davon kann das Nikotin durch langsames, leichtes Paffen eine beruhigende Wirkung entfalten. Dieser Effekt war schon den amerikanischen Ureinwohnern bekannt, die zur Versöhnung Friedenspfeife rauchten.

5. Anspitzen statt abaschen

Beim Zigarettenrauchen wird abgeascht. Beim Zigarrenrauchen ist das ein Fehler, denn die Asche hält die Zigarre kühl, was das Geschmackserlebnis verbessert. Werden Zigarren zu heiß, zerstört diese Hitze ihre feinen Aromen, sodass der Genuss beeinträchtigt ist. Sobald die Asche zu lang ist, legt man sie eher im Aschenbecher ab, als sie von der Zigarre herunter zu zwingen. Mit einer kreisenden Bewegung bringt man das Ende anschließend in eine spitze Form und nimmt einen neuen Zug.