Deeper Bier von der Brauer AI – ein intelligentes KI Bier?

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Die Hochschule Luzern (HSLU) glaubt an die Fusion zwischen menschlicher Weisheit und der künstlichen Intelligenz. So hat ein Team nun mithilfe von Daten und Algorithmen einem System mit KI, das Bierbrauen beigebracht. Die erste Kreation des Start-up Brauer AI ist das Deeper Bier.

Deeper Bier der Brauer AI
Deeper Bier der Brauer AI @hslu.ch

Mehr als 157.000 Bierrezepturen in der Analysegrundlage

Braumeister – für viele sicher ein Traumberuf. Doch diese Arbeit kann in der Zukunft ebenfalls durch eine KI übernommen werden. Die Luzerner Hochschule hat nun ein System entwickelt, die Brauer AI, welche Bierrezepte selbst «erfindet». Als Grundlage dienen einzelne Bestandteile, die mit der Hilfe der Rothenburger Mikrobrauerei MN Brew isoliert wurden. Laut Hochschule sind diese für Laien unverständlich. Doch die KI kann aus ihnen Rezepte kreieren.

Dabei entstanden ist das Deeper Bier der Brauer AI. Es handelt sich um ein «hopfenlastiges Indian Pale Ale mit einer Zitrusnote». Neben der HSLU, der MN Brew sitzt noch ein Dritter mit im Boot – das Softwareunternehmen Jaywalker Digital. Denn der eigentliche Brauvorgang wird nach wie vor händisch durchgeführt. Das System und dessen Transformer-Netzwerk liefert allerdings die besondere Rezeptur. Dieses kann zudem auf spezielle Daten konditioniert werden. Etwa, wenn als Beispiel nur bestimmte Zutaten vorkommen sollen.

KI ist ein Schwerpunkt an der Hochschule Luzern: Im Bereich Ausbildung bietet das Departement Informatik den Bachelor-Studiengang Artificial Intelligence & Machine Learning an, im Bereich Weiterbildung den CAS Artificial Intelligence. Zudem unterstützt eine spezialisierte Forschungsgruppe – das Algorithmic Business Research Lab – Unternehmen bei der Entwicklung und Umsetzung KI-basierter Anwendungen wie zum Beispiel «Brauer AI». Das Team arbeitet aber auch an KIs für den medizinischen Bereich, die Hautkrankheiten erkennen, und entwickelte gemeinsam mit der Universität Fribourg eine Künstliche Intelligenz, welche die Routen der Müllabfuhr optimiert.

Martin Zimmermann von der Hochschule Luzern
Deeper Bier: Wird mein Bier nun klug?
Deeper Bier: Wird mein Bier nun klug? @mnbrew.ch

1.648 Sorten Hopfen und 315 Malzsorten zur Auswahl

Im Vordergrund steht dabei der Algorithmus der Brauer AI. So muss zu Beginn der Mensch selbst oder die KI über den Bierstil entscheiden. Daraufhin geht das System des digitalen Helfers mehr als 157.000 nationale und internationale Bierrezepturen durch. Hierbei werden mithilfe des neuronalen Netzes, Muster gefiltert und im Anschluss eine Biersorte mit nötiger Malzsorte inklusive der Menge vorgeschlagen. Im nachfolgenden Schritt kommt der Hopfen sowie dessen Kochzeit hinzu. Stehen die 3 Bestandteile fest, wird im Prozess des «Dry Hopping» bei Bedarf noch einmal Hopfen vorgeschlagen, um das Aroma zu verbessern. Zu guter Letzt kommen, wenn nötig, zusätzliche Zutaten hinzu und das Bier erhält einen Namen von der KI.

Großer Vorteil der Brauer AI ist somit, dass sie viele Rezepte schneller durchforstet, als es einem Menschen möglich wäre. Zudem kann sie im Anschluss Rezepturen für ein Bier liefern, das es wirklich noch nie gegeben hat. Dabei steht nicht etwa im Fokus, den Menschen zu ersetzen. Viel mehr geht es um die Fusion von menschlichem Können und den Vorzügen des maschinellen «Denkens».

Cervisia ex machina: Marc Bravin (HSLU), Kevin Kuhn (Jaywalker Digital) und Adrian Minnig (MNBrew; v.l.) bei der DEEPER-Degustation.
Cervisia ex machina: Marc Bravin (HSLU), Kevin Kuhn (Jaywalker Digital) und Adrian Minnig (MNBrew; v.l.) bei der DEEPER-Degustation.

Fazit zum Deeper Bier der Brauer AI

Deeper Bier ist das erste hopfenlastige Getränk, das von der künstlichen Intelligenz erdacht wurde. Aktuell gibt es das eigenwillige Gebräu allerdings noch nicht zu kaufen. Wer neugierig ist, kann sich jedoch bereits bewerben. Dabei ist das Interesse groß, wie wohl das erste Bier schmeckt, das auf der Rezeptur der Brauer AI basiert und von Menschenhand gebraut wurde.

Von Christian

Hauptberuflich im Medienbereich beschäftigt, gehört er vom Beginn an zur mobilen Generation.