Luca E-Auto wird aus Flachs und PET-Flaschen hergestellt

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Mit dem Luca E-Auto stellen Studenten der TU Eindhoven ihr 2. Konzeptfahrzeug der vergangenen Jahre vor. Bereits 2018 hatte das Ecomotive-Team mit Noah ein recycelbares Fahrzeug präsentiert, das mit Teilen aus Flachs kreiert wurde. Nun setzen die Studenten erneut auf nachhaltige Materialien sowie die Leichtbauweise und entwickelten Luca.

Seitenansicht des Luca Elektroautos
Seitenansicht des Luca Elektroautos @uecomotive.nl/

„Sandwich-Bausweise“

Im Grunde ist es nichts Neues – der Planet versinkt im Müll und die Weltmeere in Plastik. Wie schon bei dem Noah, soll das Luca E-Auto aus Flachs als Verbundstoff gebaut werden. Allerdings kommen nun noch recycelter PET-Kunststoff sowie Aluminium dazu. Letzteres wird ebenfalls aus Quellen bezogen, die den Werkstoff aus dem Recycling gewinnen. Der Kunststoff, der für das Konzeptfahrzeug verwendet wird, stammt aus Plastik, das aus den Meeren gefischt wird.

Mithilfe des Luca E-Autos wollen die Studenten darauf aufmerksam machen, dass Müll nicht gleichzusetzen ist mit wertlosen Dingen. Viel mehr kann aus dem, was überall auf der Welt anfällt, Neues entstehen – wie etwa die Teile für ein elektrifiziertes Fahrzeug. So setzt auch der Ocean von Fisker als Öko-SUV auf ein ähnliches Konzept. Nötig sei es dazu nur, über den Tellerrand zu schauen und die Materialauswahl über das Bekannte hinweg zu betreiben.

Als Verbundstoff wurde bereits beim Noah eine Kreation aus Biokomposit und Zuckerrohr genutzt. Dieser ist vollkommen recycelbar und zudem gut formbar. Für das Luca E-Auto, das sportlicher im Design ist, wird dieser Werkstoff mit seinem Kern aus einer Wabenstruktur ebenfalls angewendet. So sollen beispielsweise der Fahrer und Beifahrer in einer Wanne aus diesen Platten Platz nehmen. Der Kern selbst besteht dabei aus erwähntem PET aus den Meeren. Die Oberfläche wird aus recycelten Flachsfasern hergestellt, die am Hilfsrahmen aus recyceltem Aluminium befestigt werden.

Luca E-Auto Gerüst - Aufbau
Luca E-Auto Gerüst – Aufbau @uecomotive.nl

Antrieb, Energiespender und Infotainmentsytem

Für die Fahrleistung des Luca E-Auto sollen 2 Radnabenmotoren verwendet werden. Diese bringen zusammen 15 kW Leistung und treiben das Fahrzeug in Leichtbauweise zuverlässig an. Dabei fiel die Wahl auf diese Variante, da Effizienz und der benötigte Raum zum Einbau, in einem optimalen Verhältnis zueinander standen. Als Energiespender kommt eine bis dato unbekannte Batterie zum Einsatz. Diese wird sich allerdings im vorderen Teil des Hilfsrahmens finden. Ebenfalls soll es möglich sein diese bei Bedarf einfach zu tauschen.

Das Ecomotive-Team spart ebenfalls beim Infotainment-System. Schließlich stehen die meisten Autos laut ihrer Aussage zu 96 %. Ein großer Bildschirm nur für diesen Nutzen wäre insofern Verschwendung. Da heute jeder sein Smartphone dabei hat, wird dieses schlicht als solcher genutzt. So soll sich das eigene Gerät einfach für die Fahrt einsetzen und koppeln lassen.

Frontansicht des Luca E-Autos
Frontansicht des Luca E-Autos @uecomotive.nl

Luca E-Auto Fazit

Es ist noch nicht so lange her, da wurde der Noah vorgestellt. Die neue Kreation besteht allerdings momentan lediglich als Renderings des ambitionierten Teams. Allerdings wurde bereits mit den Arbeiten an einem Prototypen begonnen. Geplant ist das Luca E-Auto noch im Sommer 2020 auf Promo-Tour zu schicken.

Von Christian

Hauptberuflich im Medienbereich beschäftigt, gehört er vom Beginn an zur mobilen Generation.